DW德語短文精講(3):Schwimmen – eine lebenswicht

In Deutschland soll jedes Kind am Ende der Grundschulzeit schwimmen k?nnen. Doch die Realit?t sieht anders aus – und das nicht erst seit der Corona-Pandemie. Schon davor gab es zu wenige Schwimmb?der und Lehrkr?fte.
Besonders im Sommer passiert es immer wieder, dass Menschen im Meer oder in Badeseen ertrinken. In Deutschland waren es 2021 laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) etwa 300 Menschen, darunter 17 Kinder unter zehn Jahren. In Europa ist Ertrinken bei Kindern zwischen fünf und 14 Jahren die dritth?ufigste Todesursache.
Eigentlich soll in Deutschland laut Lehrplan jedes Kind am Ende der Grundschulzeit schwimmen k?nnen. Doch dieses Versprechen kann seit Jahren nicht gehalten werden: 2017 konnte mehr als die H?lfte aller Zehnj?hrigen nicht sicher schwimmen, so die DLRG. Die Gründe dafür: Viele Schwimmb?der mussten schlie?en, qualifizierte Lehrkr?fte fehlten. In der Corona-Pandemie fiel der Schwimmunterricht dann fast v?llig aus. Die DLRG sch?tzt deshalb auch die Lage als dramatisch ein.
Um die Situation besser beurteilen zu k?nnen, wollen mehrere europ?ische Hochschulen ab August 2022 gemeinsam eine wissenschaftliche Untersuchung durchführen: Kinder aus sieben L?ndern sollen zum Thema Schwimmen befragt und ihre F?higkeiten getestet werden. ?Das wird uns einen Eindruck liefern, was wir verbessern k?nnen und von wem wir etwas lernen k?nnen“, sagt Ilka Staub von der Deutschen Sporthochschule K?ln, die am Projekt beteiligt ist.
So will man zum Beispiel auch erfahren, wie in anderen L?ndern politisch und kulturell mit dem Thema Schwimmen umgegangen wird. Ein positives Beispiel ist Portugal. Hier ist ?Schwimmen […] eine kulturelle Tradition“, sagt Jo?o Paulo Vilas-Boas, der an der Universit?t Porto Sport unterrichtet. Auch der Staat setzt sich ein: In den letzten Jahrzehnten wurden viele neue Schwimmb?der gebaut, und schon Kleinkinder k?nnen Schwimmkurse besuchen.