【Phonetik & Phonologie】同位異音,音位變體 | Allop

Videotranskript
Wenn bei zwei verschiedenen Phonen nachgewiesen werden kann, dass sie nicht bedeutungsunterscheidend sind, handelt es sich um Allophone. Im Deutschen gibt es zum Beispiel die Phone [?] und [x]. Den [?]-Laut in den W?rtern: ?Licht“, ?l?cheln“ und ?N?chte“ k?nnte man auch als [x]-Laut aussprechen, ohne, dass sich die Bedeutung ?ndert. ?Licht“, ?l?cheln“, ?N?chte“. Klingt zwar komisch, aber ge?ndert hat sich die Bedeutung nicht.
Wenn man den Laut [?] jetzt aber im Wort ?Licht“ durch den Laut [s] auswechselt, entsteht sehr wohl ein neues Wort mit einer neuen Bedeutung: ?List“. [?]?und [s] sind also eindeutig Phoneme, sie sind Minimalpaare. Halten wir fest: die Phone [?] und [x] sind nicht distinktiv, also nicht bedeutungsunterscheidend, w?hrend [?]?und [s] zum Beispiel sehr wohl bedeutungsunterscheidend sind.
Wenn wir uns jetzt einmal ansehen, wann im Deutschen der Laut [?] und wann der Laut [x] gesprochen wird, dann f?llt auf, dass [x] nach den Vokalen a, o, u und dem Diphthong ?au“ steht, [?] nach allen anderen Lauten.
Dach – dich
Loch – L?cher
Kuchen – Küche
Es gibt also ganz klare Regeln wann ein [?] und wann ein [x] gesprochen werden muss. Das bedeutet aber auch, dass dort wo [x] steht, niemals [?] stehen kann und umgekehrt. Es gibt kein einziges deutsches Wort, indem auf einen der Vokale a, o u oder au der Laut [?] folgt. Man sagt dazu, dass die beiden Laute eine komplement?re Distribution haben. Sie schlie?en sich sozusagen gegenseitig aus.
Wenn man eine komplement?re Distribution nachgewiesen hat, kann man aber noch nicht sagen, dass es sich um zwei Allophone handelt. Es muss noch ein weiteres Kriterium zutreffen und das ist phonetische N?he. [?] und [x] sind sich phonetisch sehr ?hnlich. Beide Laute sind vom Artikulationsort (palatal/velar) wie auch der Artikulationsart (es sind stimmlose Frikative) eng benachbarte Laute. Wenn also bei zwei Phonen:
1. Phonetische Nachbarschaft und
2. Komplement?re Distribution
gegeben ist, handelt es sich um Allophone und noch genauer ausgedrückt: ?um kombinatorische Varianten ein und desselben Phonems“. [?] und [x] sind also kombinatorische Varianten des Phonems / ? /.
Warum aber ist das Kriterium der phonetischen ?hnlichkeit wichtig? Sehen wir uns dazu die Laute [h] und [?] an. Diese beiden Laute stehen (fast immer) in komplement?rer Distribution. [h] kann nur am Wortanfang auftreten: Haus, hei?, aber niemals am Ende eines Wortes. [?] kommt aber am Ende eines Wort vor: lang, Ding, aber eben niemals am Anfang. Es sind aber keine Allophone desselben Phonems weil [h] und [?] phonetisch sehr unterschiedlich sind. [h] ist ein stimmloser glottaler Frikativ, [?] ein stimmhafter velarer Nasal.
Bisher haben wir besprochen, dass die Verteilung Phone immer anhand von Regeln abgeleitet werden muss. Es gibt aber noch eine andere Form der Allophone.
Wenn die Verteilung zweier Allophone nicht wie bei dem Beispiel [?] und [x] vorhersagbar ist, weil es klare phonologische Regeln gibt, die beschreiben, wann welcher Fall auftritt, dann sind es fakultative Varianten, die man auch freie Varianten nennt. Das bedeutet, dass man als Sprecher nach seinem freien Willen entscheiden kann, welches Phon man ausw?hlt, ohne dass sich die Bedeutung ?ndert.
Ein Beispiel im Deutschen ist das Zungen-r [r] und das Z?pfchen-r [R], die freie Varianten des Phonems /r/ darstellen. Je nach Dialekt kann man [ralf] oder [Ralf] sagen. Allerdings ist es fraglich, ob die Wahl zwischen diesen Lauten wirklich so frei ist, weil die jeweilige Aussprache dialektabh?ngig ist. [ro:t] kommt in süddeutschen Dialekten vor und [Ro:t] in vielen Dialekten im Norden. Wenn es innerhalb eines Dialekts freie Variationen gibt, dann spielen oft andere Faktoren eine Rolle, die die Aussprachevariante erkl?ren, z.B. Sprechstil oder Sprechgeschwindigkeit. Soziolinguisten stellen also freie Variation in Frage und sind der Meinung, dass es das gar nicht gibt.