【德譯】Revolution ist wohl ein Gastmahl
Autor: 未明子

Die chinesischen Arbeiter essen nicht schlecht – ein berühmter Vertreiber wohlfeilen Nationalismus sagte in einer Sendung, als er das Mittagessen der chinesischen Bauarbeiter sah: ?Sie essen besser als die amerikanische Mittelschicht.“ In dieser schamlosen ?u?erung enthüllen sich einige historische Realit?ten:
Die US-amerikanische Mittelschicht legt besonderen Wert auf Frühstück und Abendessen. Zum Frühstück werden Milch und Getreide eingenommen, um eine ausgewogene Ern?hrung und ausreichende Kalorien zu gew?hrleisten. Das Abendessen ist oft eine Zusammenkunft mit Familienmitgliedern oder Freunden, bei der reichhaltige Gerichte sorgf?ltig zubereitet werden. Alternativ wird auch schlichtweg in ein Restaurant getafelt, um sich zu treffen oder zu feiern. Was das Mittagessen im Sinne einer Arbeitsmahlzeit betrifft, essen Amerikaner tats?chlich eher bescheiden. Es geht nur darum, den Magen zu füllen und sich für den Rest des Arbeitstages zu st?rken. Für viele junge Menschen genügt es bereits, wenn sie einfache Speisen wie gekochte Kartoffeln zum Essen haben, um ihren Hunger zu stillen.
Wieso essen chinesische Bauarbeiter ?gut“? Aufgrund ihrer schweren k?rperlichen Arbeit ben?tigen sie Salz und Energie. Fleischgerichte, reichhaltig an ?l und Salz, sowie die nahezu unbegrenzte Mengen an hochwertigen Getreide- und Kohlenhydratprodukten garantieren einen rapiden Anstieg und Abfall des Blutzuckerspiegels nach dem Essen, was zu schneller Müdigkeit und ?effizienter“ Erholung führt – sobald sie sich an einem schattigen Ort niederlegen, schlafen sie sofort ein. Dies sorgt dafür, dass das Energiesystem humanoider Maschine durch die überm??ige Versorgung mit N?hrstoffen unterstützt wird, wenn sie nach dem Aufwachen erneut in Schwei? gebadet sind. Dieser Ern?hrungsstil erh?ht jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass Arbeiter mit schwerer k?rperlicher Arbeit leicht einen ausladenden Bauch bekommen und an Bluthochdruck erkranken. Dies ist selbstverst?ndlich eine Krankheit der Armut und nicht des Wohlstands. Letztendlich wird zumindest eine gewisse Linderung des Hasses erreicht, den die erste Generation von Industriearbeitern empfindet, die gerade erst aus der Landwirtschaft ausgeschieden und au?erhalb des staatlichen Systems besch?ftigt sind, gegenüber der Bourgeoisie: Zumindest müssen sie sich nicht mehr um Hunger sorgen und essen besser als in knappen Zeiten. Falls die Vorarbeiter gelegentlich übrig gebliebene Mahlzeiten und Alkohol vom Tisch des Arbeitgebers einpacken und mitbringen, wird eine Art scheinbare Gleichheit noch deutlicher erzeugt.
Dies ist keine ?Bestechung“, bei der das Proletariat mit gutem Essen dazu verleitet wird, sich zufriedenzugeben. Es ist eine Investition in Form von Fütterung, bei der die oralen Bedürfnisse des Proletariats genutzt werden, um seine Verdauungsf?higkeit zu maximieren. Es stellt eine gewaltt?tige Kontrolle über den menschlichen K?rper als raffiniertes Produktionsmittel dar, allerdings auf Kosten von angesammelten Gelenksch?den, chronischen Krankheiten und unsichtbaren Erkrankungen des Herzens und Gehirns. Nach den Prinzipien der westlichen Verwaltungswissenschaft sollten diese Kosten von der kapitalistischen repr?sentativen Regierung als ?ffentliche Dienstleister einheitlich abgedeckt werden. Aber im Wesentlichen wurde dies ausgelagert: Man gibt dem Proletariat freien Lauf bei Suchtmitteln wie Tabak und Alkohol, sowie bei exzessiven Lebensstilen wie Glücksspiel, Prostitution usw., wodurch ihre verbleibende Lebensdauer frühzeitig verkürzt wird, nachdem der übrig gebliebene Mehrwert durch Ausbeutung verloren gegangen ist.
Eine reichliche und kostengünstige Versorgung mit Salz, Fleisch und Getreide ist eine unabdingbare Voraussetzung für das ?ordnungsgem??e“ Funktionieren zahlreicher Teile der Industriemaschinerie. Oberfl?chlicher Maskulinismus und antiintellektuelles Rowdytum sind geschickte Methoden, um die Konkurrenz und Vitalit?t der humanoiden Maschinen mit einem Mindestma? an Selbstorganisation aufrechtzuerhalten.
Die Situation an Flie?b?ndern und Baustellen ist jedoch nicht identisch. Das Proletariat an der Produktionslinie verrichtet nicht mehr schwere k?rperliche Arbeit im herk?mmlichen Sinne, welche Muskelgruppen enorm belastet und Verletzung verursachen kann. Die gew?hnlichen Arbeiter an der Produktionslinie führen Pr?zisionsauswahl und repetitive Operationen aus, die eine monotone Ordnung aufweisen. Es ist weniger eine reine k?rperliche Ausbeutung, sondern vielmehr eine Ausbeutung der geistigen Kr?fte wie Reaktionsf?higkeit, Kontrollkraft, Aufmerksamkeit, Klarheit, Geduld sowie Anpassungs- und Durchhalteverm?gen bei partieller Ermüdung und Schmerzen. Die Arbeitsmahlzeit erfüllt nicht allein die Aufgabe, die grundlegende Ern?hrung und k?rperliche Kraft der Arbeiter zu gew?hrleisten, sondern hat auch eine erhebliche Bedeutung darin, ihnen gewisse kulinarische Genüsse zu bieten, um?ihre geistigen Kr?fte zu regenerieren und?die entmutigende Stimmung der Arbeiter unter der Eint?nigkeit und Wiederholungen zu beleben. Die Gerichte m?gen schlecht sein, dennoch ist eine gewisse Vielfalt unerl?sslich. Die Kombination von ?l, Salz, Kohlenhydraten und Proteinen bei hohen Temperaturen erzeugt komplexe Aromastoffe, die die Nerven stimulieren. In Verbindung mit den groben und abstrakten audiovisuellen Reizen in Kurzvideos wird der Cache-Bereich des Arbeitsged?chtnisses humanoider Maschine neu aufgebaut, was die Effizienz beim Lesen und Schreiben von operativen Merkmalsdaten an der Produktionslinie am Nachmittag erheblich verbessert.
Die Bourgeoisie ern?hrt das Proletariat auf diese Weise. In welchem Ma?e die Nahrung das Proletariat stark daran glauben l?sst, dass sie Menschen sind, lebendige Wesen, die sich von Beton und Stahl unterscheiden und in der Lage sind, Energie und Substanzen leidenschaftlich zu absorbieren, in solchem Ma?e l?sst die Nahrung das Proletariat vergessen, dass sie zum Proletariat geh?ren und nicht wie Vieh und Gefangene behandelt werden sollten, sondern als Konsumenten, die lustlos ihre Auswahl treffen k?nnen und Freude am Genuss haben m?chten. Die Bourgeoisie verf?llt heute nicht mehr der gleichen Dummheit wie im 19. Jahrhundert, als sie das Proletariat mit Hunger zur Unterwerfung zwangen und schlie?lich zum Widerstand provozierten. Die Bourgeoisie nutzt die Unterschiede, die durch Nahrung repr?sentiert werden, um eine beachtliche Differenzierung und Kontrolle über das Proletariat auszuüben. In den 90er Jahren waren die Satten auf den Baustellen, im Vergleich dazu die Hungrigen auf den Bauernfeldern. In den 2000er Jahren a?en die Industriearbeiter in Elektronikfabriken gut, im Vergleich dazu a?en die Arbeiter in niedrigtechnischen Branchen mit rein k?rperlicher Arbeit weniger gut. In den 2010er Jahren a?en die Arbeiter au?erhalb des etablierten Systems, wie Büroangestellte, kulturell und entwickelten teilweise eine gemeinsame Sprache mit den Oberschichten und teilweise einen unabh?ngigen Stil, im Vergleich dazu a?en andere Proletarier nur. In den 2020er Jahren entwickelten die Proletarier des Ressentiments beim Essen Ideen, Diskussionen und Strategien, im Vergleich dazu beobachteten andere lediglich das betr?chtliche Essen ihrer Mitmenschen und schwelgten weiterhin im Rausch des Essens... Es ist nicht schwer zu verstehen, warum die erste und anhaltende Welle des Aufstiegs freier Journalisten rund um das Thema Essen stattfand. Denn Essen ist ein gemeinsames Anliegen verschiedener Arbeiterklassen, von denen jeder seine eigenen überlegungen dazu hegt. Es spiegelt auch unterschiedliche Situationen und Standpunkte im Hinblick auf Essen wider, was leicht lokale Resonanz erzeugt und zugleich Kontroversen ausl?st.
Das Einladen zum Essen sehen wir als ein Ausgangspunkt, weil Essen ein Thema ist, das alle Schichten des Proletariats gleicherma?en betrifft. Für die untere und mittlere Schicht des Proletariats ist Essen ein notwendiges Mittel, um den physiologischen und psychologischen Kreislauf der Arbeiter aufrechtzuerhalten. Für die obere Schicht des Proletariats wird versucht, Essen zu kulturellen und kapitalisierten Zwecken zu nutzen, um sich selbst erfolgreich in die Reihen des Kleinbürgertums zu erheben. Für das Proletariat des Ressentiments wird Essen zum N?hrboden für die Entstehung ihrer endgültigen Gedanken – Trockenbatterien sind eine Metapher für die Kleinbürger, Essen ist erst die Metapher für die Proletarier. Eine verbrauchte Trockenbatterie ist immer noch eine Trockenbatterie, die – wenn auch leer – als intakte, ordentliche, trockene Einheit erhalten bleibt. Aber Essen, das einmal heruntergeschluckt wurde, wird zu Kot, der in den Kreislauf verunreinigt geworfen wird, oder es wird gar nicht aufgegessen und verfault einfach.
In der urbanen Umgebung bemühen sich sowohl junge M?nner als auch Frauen, ihre Attraktivit?t auf dem Heiratsmarkt durch ihre Kochkünste zu steigern. Dies geschieht, um ihre Identit?t als Angeh?rige des Kleinbürgertums zu st?rken, die sich um das t?gliche Leben mit Genuss und Freude dreht. Ebenso ist die Stra?engastronomie ein Katastrophenbereich, in den st?dtische Kleinproduzenten stark investieren. Die Essenslieferanten, die der Flie?bandindustrie entkommen sind und nunmehr Speisen ausliefern, enden oft in Verzweiflung, sobald sie erkennen, dass ihr Leben und ihre Würde innerhalb der kapitalistischen Kette weniger Wert haben als nur eine einzelne Portion Essen.
Das Thema Essen wurde von uns aufgegriffen, weil es allgemein und allt?glich ist und somit eine breite ?ffentliche Aufmerksamkeit genie?t und als ?ffentliche Angelegenheit Legitimit?t besitzt. Selbst unsere Parole, die wir auf Biegen und Brechen abgemildert haben, ?工益是最大的公益“ (Das Wohlbefinden der Arbeiter ist das gr??te Gemeinwohl), hat eine berechtigte Grundlage für ?ffentliche Propaganda. Diese Parole kann natürlich verschiedenste Bedeutungen aufzeigen, wenn sie nur ins Englische übersetzt wird: ?Laborer's well-being is the greatest common wealth.“ Doch selbst eine geringfügige Ver?nderung eines Wortes, eines Buchstabens oder eines Leerzeichens kann?Unglück über uns bringen: ?工意是最大的公益“ ?Laborer's will-being is the greatest common wealth.“ (Der Wille der Arbeiter ist das gr??te Gemeinwohl) oder ?工益是最大的公義“ ?Laborer's well-being is the greatest commonwealth.“ (Die Arbeiterwohlfahrt ist das gr??te Gemeinwesen). All dies k?nnte darauf hindeuten, dass wir versuchen, das Proletariat in Richtung des kapitalistischen repr?sentativen Systems zu lenken (ersteres w?re gem??igt-gewerkschaftsorientiert, w?hrend letzteres radikal-gewerkschaftsorientiert w?re). Als Leninisten haben wir jedoch solche Absichten nicht.
Sowohl das Interesse der Arbeiter als auch der Wille der Arbeiter müssen durch Diskussionen unter den Arbeitern angeregt und einbezogen werden, um einen Konsens zu erreichen und eine von unten nach oben geführte Handlungsgenehmigung zu erhalten. Allerdings k?nnen blo?e Diskussionen, naive Diskussionen und blinde Diskussionen nicht weit verbreitet werden, da sie lediglich die ?ffentliche Meinung manipulieren und Meinungskonflikte schüren. Verbrechen ist eine Verschwendung von Chancen, und Verschwendung von Chancen ist ein Verbrechen. Die Erzielung von Konsens durch Diskussion ist seit jeher eine Tradition, die am Esstisch stattfindet, w?hrend man gemeinsam isst. Dieses gemeinsame Essen drückt n?mlich implizit die Bereitschaft zum Zusammenhalt aus, im Angesicht einer fundamentalen Bedrohung des überlebens (Hunger). Das Befreien von Hunger ist sogar ein grundlegendes Recht, auch für diejenigen, die als Verbrecher gelten. Die Bedrohung der Bev?lkerung, Zugang zu Nahrung zu erhalten, selbst wenn es nur darum geht, das Vertrauen der Menschen in die Sicherheit der Nahrungsversorgung zu untergraben, beeintr?chtigt mehr oder minder die Autorit?t der Ordnungshüter bei der Erfüllung ihrer Aufgaben.
Daher müssen wir auf der Grundlage einer Gesellschaft, in der alle ausreichend Nahrung haben, durch Einladungen zum Essen bestimmte soziale Ansichten ?ffentlich ausdrücken, die sich aus dem Essen ergeben: ?Das Problem des Essens ist bereits gut gel?st, aber wie steht es mit der Unterkunft? Was ist mit Gesundheitsversorgung und Bildung?“ Auf der anderen Seite k?nnen Gastgeber und G?ste auch private Gespr?che führen und ihre Ansichten untereinander austauschen. In einer Atmosph?re der Freundschaft k?nnen vertrauliche Diskussionen vor unbegründeten Verd?chtigungen und unerwünschten Eingriffen anderer Neugierigen geschützt werden. Dadurch erm?glichen wir, unsere Herzen zu ?ffnen und uns allm?hlich von belanglosen Plaudereien zu aufrichtigen und tiefgründigen Gespr?chen hinzubewegen.
Das Einladen zum Essen, auch bekannt als das Veranstalten eines Gastmahls, erfordert von einem Hausherrn als Gastgeber die Kenntnis über verschiedene Aspekte, wie welche Themen besprochen werden, welche G?ste eingeladen werden, welche Speisen und Getr?nke serviert werden, welcher Toast ausgebracht wird, welche Worte gesagt werden und wie die Sitzordnung arrangiert wird, und so weiter und so fort. Wenn wir das tun, entgehen wir zwar nicht g?nzlich der kindlichen Darstellung von Familienfesten und dem l?cherlichen Affentheater, aber allm?hlich werden wir grundlegende Etikette und Verhaltensregeln entwickeln, die uns zunehmend vorzeigbar und angemessen erscheinen lassen.
Es gibt keine Privatpersonen oder Privatparteien, die die ?ffentliche Sache ersetzen k?nnen. Die Welt geh?rt der Gesamtheit. ?Lasst uns den Tyrannen entthronen!“ Davon tr?umen wir nicht, und als Leninisten glauben wir auch nicht daran, dass eine solche Position je wirklich existierte. Doch in der ?ra, in der die Arbeiter als die Hauptakteure des Sozialismus agieren, k?nnen und müssen wir lernen, wie man sich als Gastgeber verh?lt, ein Gastmahl ausrichtet und die G?ste zu einem Essen einl?dt. Wenn unsere G?ste nach dem Essen an uns denken, werden sie auch stets daran denken, uns als Gastgeber einmal zu einem Essen einzuladen. Im Verlauf der Zeit werden wir uns an die Rolle des Hausherrn gew?hnen und eine aufrichtige Haltung kultivieren.
Gegenw?rtig sind die Aktivit?ten der Arbeiterwohlfahrten in Bezug auf das Einladen zum Essen sehr gut. Aber wie wir die Gegeneinladungen der G?ste akzeptieren, sogar heimliche Einladungen rechtzeitig und exakt wahrnehmen und verstehen, geschickt die Wertsch?tzung der Arbeiter für uns annehmen, ihnen die M?glichkeit geben, abwechselnd als Gastgeber aufzutreten, um eine produktive, beidseitige oder gar mehrseitige Interaktion zu schaffen – all das ist unsere derzeitige Schw?che. Hierfür bedarf es gründlicher Forschung, mutiger Erkundung und vorsichtiger Versuche.